Eine persönliche Meinung zur Globalisierung:
31.07.2015 pw
„Während unseres kurzen Aufenthaltes in diesem Sund (Königin Charlotte Sund, Neuseeland) habe ich beobachtet, daß dieser unser zweiter Besuch die Sexualmoral der Eingeborenen in keiner Weise verbesserte; die Frauen dieses Landes hatte ich von jeher für keuscher denn die Indianerfrauen im allgemeinen gehalten, was immer einige von ihnen mit der Mannschaft der >Endeavour< getrieben haben mögen, es war normalerweise verborgen geschehen und ohne daß es die Männer zu interessieren schien; nun jedoch mußte ich sehen, daß die Männer der Hauptmotor jener moralischen Verderbnis geworden waren, und für einen Spieker (Nagel) oder irgendein anderes Ding von Wert zwangen sie ihre Weiber und Töchter zur Prostitution, ganz gleich, ob diese wollten oder nicht, und dies alles keineswegs in jener dezenten Privatatmosphäre, die hier angezeigt gewesen wäre; das also sind nun die Konsequenzen eines Handels mit Europäern, und was uns zivilisierten Christen noch mehr zur Schande gereicht; wir verderben ihre Moral zu bereitwillig und wir wecken unter ihnen Begehrlichkeiten und möglicherweise auch Streit und Mißgunst, welche sie zuvor nie gekannt haben und welche einzig und allein geeignet ist, die glückliche Beschaulichkeit zu zerstören, deren sie und ihre Vorfahren sich stets erfreuten. Sollte irgendjemand die Wahrheit dieser Behauptungen leugnen, so möge er mir doch erklären, was wohl der Nutzen der Eingeborenen in ganz Amerika durch den Handel sein mag, den sie mit den Europäern hatten.“
Logbuch der >Resolution<, Captain James Cook, 3.Juni 1773
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